Donnerstag, 28. August 2008

Ninh Binh

Nach unserer kleinen Entaeuschung in Halong Bay sind wir nach Ninh Binh (sued-oestlich von Hanoi) gefahren - und hier haben wir prompt wieder das Vietnam angetroffen, das uns alle Begeistert:

Erneut haben wir fuer zwei Tage Roller gemietet. Auf den heissen Oefen laesst sich die wunderschone Landschaft Vietnams einfach am besten erkunden...ausserdem gelangt man schnell und einfach jin Regionen, in denen man keine oder zumindest nur wenige andere Touristen antrifft...

Die Landschaft Ninh Binhs ist vergleichbar mit jener in Halong Bay: Ueberall riesige Felsformationen, die oft abrupt enden. Manche Felsen stehen ganz alleine, andere sind in einer laengeren Kette groupiert...kahle Felsen wechseln sich mit dichtem Gruen bewachsenen ab...der wesentliche Unterschied: In Halong Bay stehen die Felsen im Meer, in Ninh Binh auf dem Festland.

Das erste Highlight auf unserem Trip rund um Ninh Binh ereignete sich in einem kleineren Ort einige Kilometer ausserhalb - in Tam Coc. Hier liessen wir uns gegen Abend ueber einen kleinen See inmitten der charakteristischen Felslandschaft schippern. Die Route fuerte durch kleine Hoelen und an wilden Steinboecken vorbei...



Eigentlich waren wir schon zu spaet dran fuer eine solche Ausfahrt...fuer wurde aber eine Ausnahme gemacht...die Stimmung waehrend des sich dem Ende neigenden Tages war einmalig. Einmalig war auch die Gastfreundschaft, die uns nach dem Ausflug von der Familie, welche diese Bootsfahrten organisiert, entgegengebracht wurde: Weil wir eine ausserplanmaessige Ausfahrt genossen, mussten wir die offene Rechnung direkt bei der Familie zu Hause begleichen - und wurden gleich zu einem Tee eingeladen - und auch gleich noch zum Mittagessen am Folgetag.

Diese Einladung haben wir natuerlich angenommen! Eigens fuer uns setzte der Hausaelteste frischen Tee auf und schaenkte uns diesen auch gleich ein - eine sehr grosse Ehre fuer Gaeste! Eine grosse Ehre fuer uns war auch, dass uns der lustige alte Mann zum nahegelegenen Tempel begleitete. Natuerlich gabs auch da Tee - und zwar vom Tempelhueter persoenlich!

Nach dem Mittagessen, das wir wieder im Haus der Familie zusammen mit der ganzen! Familie (hier wird uebrigens auf dem Fussboden gegessen) eingenommen haben, spielte der Hausaelteste uns auf seinen traditionellen vietnamesischen Instrumenten vor. Zum Dank ueberreichten wir ihm ein Schweizer Taschenmesser und verabschiedeten uns...

Am Nachmittag brausten wir dann wieder durch die wunderschoene Landschaft. Jetzt warten wir gerade auf dem Nachtbus, der uns in 12 Stunden Fahrt nach Hue in Zentralvietnam bringen wird....

Montag, 25. August 2008

Halong Bay und Scotland Yard

Bis jetzt konnten wir nur Gutes berichten...wahrscheinlich musste auch gerade jetzt so kommen, wenn wir gerade geschrieben haben, dass alles in reinstem Butter ist...

Vorne weg: Unsere Reise ist nachwievor toll und uns geht es gut. Nur hatten wir in Halong Bay etwas Pech mit unserer Schiffsreise. Man muss wissen, dass man in Vietnam als Touri sofort und ueberall angesprochen wird, ob man etwas kaufen oder buchen moechte. So auch, als wir in Halong Bay agekommen sind. Leider trafen wir dieses Mal auf einen kleinen Schwindler, der uns etwas verkauft hat, was er in dieser Form nicht halten konnte. Die Details lassen wir hier mal weg...

Fakt ist jedoch, dass sich doch alle von uns betrogen fuehlten und wir deshalb beschlossen, uns auf die Suche nach dem kleinen Halunken zu machen. Nur wollte partout kein einziger Mensch am Hafen noch sonst wo je etwas von unserem Raeuber Hotzenplotz gehoert haben. Deshalb zogen wir vorerst unverrichteter Dinge ab, um ein Hotel fuer die Uebernachtung zu suchen....und...da schlich der Gauner geradewegs ueber die Strasse, wir rannten aus dem Taxi und schon war die Fahndung beendet.

Jetzt konnte der Disput beginnen. Weil der sogenannte Manager aber von nichts mehr wissen und schon gar kein Geld rausruecken wollte, musste die Polizei her. Allerdings: Wir moechten nicht wissen, was man in Vietnam tun muss, wenn man wirklich dringend die Polizei braucht...

Waehrend das Gross der Vietnamgang sich also um Gangster scharte (Fluchtgefar!), versuchte Lino verzweifelt, zur Polizeiwache zu gelangen. Irgenwie - nach langem hin und her - bemuehten sich zwei Poliziste zum Ort des Geschens. Dort angekommen, musste zuerst ein Hotel gebucht werden; schliesslich musste die Verhandlung an einem gemuetlichen Ort stattfinden...

So vesammelte sich also der weibliche Teil der Vietnamgang plus Tung, die Polizisten, der Angeklagte sowie etliche! Schaulustige (inklusive unser Taxifahrer) im Hotel, um ueber den Sachverhalt und insbesondere die Hoehe des Preisnachlasses zu streiten.

Die Moral von der Geschicht: Verarsche die Vietnamgang nicht!

Aber, wo steckt eigentlich Lino? Er hat von alledem nichts mitbekommen, sitzt noch auf dem Polizeiposten und erklaert die ganze Geschichte dem fuenften Menschen im vierten Zimmer mit immer mehr Polizisten, die den komischen Fremdling einfach nur lustig finden....verstehen koennen sie ihn jedenfalls nicht....